FDP mit konkretem Vorschlag für ein Radwegenetz in Kronberg

Die Liberalen wollen jetzt mit dem Einstieg in die CO2-reduzierende Mobilitätswende Ernst machen, nachdem das Jahr 2020 wieder alle Wärmerekorde gebrochen hat. In Kronberg gebe es erhebliches Potential für sinnvolle Alternativen zum eigenen PKW.

Dazu stellen sie jetzt ein Radwegenetz vor, das die wichtigsten Punkte in Kronberg mit weitgehend verkehrsberuhigten Strecken verbindet und welches mit vergleichsweise geringem Aufwand realisiert werden könnte. Das ist bereits die zweite praktikable Initiative der FDP zur Mobilitätswende. Sie hatte nämlich bereits im Dezember einen Vorschlag eingebracht, wie man per Bus deutlich schneller, etwa zum Bahnhof und Berliner Platz, kommen könnte. Denn durch Begradigung der teils sehr verschlungenen Fahrtrouten könnte das Busfahren attraktiver werden und endlich zu deutlich mehr Fahrgästen führen.

Ortsvorsitzender Holger Grupe zur neuen Radweg-Initiative: „Der Streckenverlauf der Radwege dürfte viele Bürger und Bürgerinnen dazu bewegen, ihr Fahrrad wieder hervorzuholen oder sogar den Kauf eines e-bikes zu erwägen. Fahrräder bewähren sich besonders im Alltag, beim Einkaufen, für den Weg zum Arzt u.s.w., vor allem aber für die Fahrt zu den Bahnhöfen.“ Mit dem geplanten Bike-Port am Bahnhof würden stau-genervte Pendler gerne aufs Fahrrad umsteigen. Zudem wäre die Verkehrssicherheit für Radler auf dem Weg zur Schule deutlich höher und der morgendliche Stau der Elterntaxis z.B. vor der AKS könnte stark zurückgehen.

Aus dem FDP Vorstand haben Herbert Luchting und Björn Resch nun ein Netz von Radwegen entworfen, das vor allem für die Fahrt zur S-Bahn, zur AKS und nach Frankfurt konzipiert ist. Diese Wegführungen verlaufen überwiegend auf autofreien Routen, durchkreuzen aber auch (gepunktet dargestellt) die Tempo 30 Zonen der Ortskerne. Björn Resch hat ferner heraus gefunden, dass die allermeisten Strecken entweder nahezu flach sind, oder sich, wie im Fall der Viktoriastraße, im Sitzen hochstrampeln lassen. Im Einzelnen verlaufen die Routen, die natürlich auch als Sammler für ihre Nebenstraßen dienen, wie folgt:

Zwei Strecken aus dem Kronberger Norden zum Bahnhof (in blau eingezeichnet):
Einerseits über die Viktoriastraße und den Viktoriapark. Andererseits über die Königsteiner – und Friedrich Ebert-Straße sowie den Bleichberg.

Radzubringer zur AKS: Hinweg (grün) und Rückweg (gelb):
Aus Schönberg Nord und aus Richtung Bahnhof können vorhandene, ausbaubare Wege/Radwege in beiden Richtungen genutzt werden. Für die wichtige Friedrichstraße hingegen schlagen die Autoren vor, eine Art Einbahnsystem zusammen mit der Zeilstraße anzubieten. Wegen fehlender Breite kann nur auf der rechten Fahrbahnseite der Friedrichstraße ein eigener Radweg in Richtung AKS angelegt werden. Für den Rückweg soll den radelnden Schülern und Schülerinnen die Zeilstraße dienen, die schon jetzt von sehr Vielen dafür genutzt wird. Dort könnte mit Radwegsmarkierungen der Autoverkehr darauf aufmerksam gemacht werden, dass Radler als gleichberechtigte Partner zu behandeln sind. Von Oberhöchstadt aus kann die AKS, wie bisher, entweder über den Triftweg oder den Radweg entlang der Schönberger Straße erreicht werden. Hier müsse allerdings, so die Autoren, eine Lösung für das abrupte Ende des breiten Radwegs am Ortseingang von Oberhöchstadt gefunden werden. Nach Schulschluss prallt hier ein Pulk von Schülern und Schülerinnen auf den Zebrastreifen, der auf der andern Seite auch nur einen ungeeigneten Bürgersteig bietet. An dieser Stelle sollte man einen Teil der Radler, in gerader Fortsetzung des Zebrastreifens, auf den Trampelpfad am Rande des Feldes unterhalb der Schönberger Straße lotsen, der noch zum Radweg auszubauen wäre, sofern der Besitzer des Ackers hier ein Einsehen hätte. Der Weg könnte nach ca. 200m links auf die Ballenstedter Straße abknicken, etwa auf Höhe der Glascontainer.

Zum Bahnhof Kronberg Süd (rot ):
Für Radler aus dem Ortskern von Oberhöchstadt und von der Waldsiedlung besteht bereits der Radweg entlang der Landstraße. Für den Radverkehr von Oberhöchstadt Nord, den oberen Bäumestraßen sowie von Schönberg Nord müsste wieder ein Trampelpfad zum Radweg ertüchtigt werden. Dieser verläuft hinter der AKS und würde den Triftweg mit der Schönberger Straße auf Höhe des neuen SGO Sportplatzes verbinden. Dann führe er auf dem o.g. Radfeldweg zur  Ballenstedter Straße und weiter auf dem Verbindungsweg zum Oberen Lindenstruth und schließlich zur L 3015.

Zubringer zum Radschnellweg nach Frankfurt (schwarz)
Über verschiedene Zubringer können die Kronberger den Radschnellweg Vordertauns-Frankfurt (siehe hierzu auch unser Beitrag „Radschnellweg Vordertaunus-Frankfurt in Aussicht„) in Steinbach erreichen. Aus der Kernstadt könne man ihn – gemäß der Planung – nahezu autofrei über den Oberen Lindenstruth bis zur Aral Tankstelle in Oberhöchstadt anfahren. Gegenüber führe er dann mit dem Feldweg hinunter und nach Überquerung des Baches hinauf zum Grenzweg, wo der künftige Radweg nach Steinbach beginnt. Schönberger würden es vermutlich vorziehen, über die Ortsmitte von Oberhöchstadt zu radeln. Dazu müssten Autofahrer – wieder durch Beschilderung und Fahrbahnmarkierungen – auf der Schönberger- und der Oberurseler Straße auf den gleichberechtigten Rad(gegen)verkehr aufmerksam gemacht werden. Die Weiterfahrt durch die Niederhöchstädter Straße (anfangs Einbahnstraße) eigne sich nur für die Fahrt in Richtung Frankfurt. Zurück könnten Radler nach Schönberg die Strecke über den Grenzweg nutzen, die, wie zuvor den Kronbergern empfohlen, durch die Felder direkt zur Aral Tankstelle und weiter Richtung AKS verläuft.

FDP-Vorstand Björn Resch dazu: „Mit dem vorliegenden Entwurf soll erst einmal gezeigt werden, dass da ‘was geht!“. Herbert Luchting, Mitglied im Ortsbeirat Oberhöchstadt: “Zum Anderen soll allen Interessierten und Ortskundigen eine Grundlage angeboten werden, mit möglichst konstruktiven Verbesserungsvorschlägen, gemeinsam eine belastbare Planung zu erarbeiten“. (Anregungen an h-luchting@t-online.de)