FDP Kronberg setzt sich für kleine Busbahnhof-Lösung ein

Wenn sich eine Sachlage ändert, dann muss man auch den Mumm haben, frühere Entscheidungen in Frage zu stellen.

Im Juli 2021 stimmte die Mehrheit der Stadtverordneten und auch mit den Stimmen der FDP Fraktion für 5 barrierefreie Haltebuchten als Teil der Neukonzeption des Busbahnhofs am Bahnhof.

„Wir hatten bei dieser Entscheidung erhebliches Bauchgrimmen, da dies die Fällung des Baumbestandes entlang der Bahnhofstraße zur Folge hatte“, erklärte Walther Kiep, „allerdings wurde uns dieses Konzept damals als alternativlos dargestellt.“

Untersuchungen der Projektgruppe „AG Nah-Mobilität“ zeigten später, dass viel Gestaltungsspielraum herrscht. Björn Resch, Vertreter der FDP-Fraktion in der Arbeitsgruppe gelang es zu zeigen, welche Möglichkeiten zur Taktung der Stadtbuslinien bestünden, die mit 3 benötigten Haltebuchten derzeit einen wesentlichen Teil des Platzes am Bahnhof einnehmen.

Stadtbusnutzer steigen zu 2/3 von und zur S-Bahn um und kommen aus den nördlichen Stadtbezirken. Ein Umstieg zwischen den Stadtbuslinien findet so gut wie nicht statt. Ein zeitgleicher Halt am Bahnhof von allen 3 Linien ist nicht notwendig.

Eine Orientierung an der Nutzung der Fahrgäste ist der effizienteste Weg zur Gestaltung des künftigen Stadtbussystems in Kosten- und Umweltfragen.

Eine Simulation des Stadtverordneten Björn Resch zeigt die Verläufe der einzelnen Buslinien:

Daher ist die FDP-Fraktion jetzt überzeugt, dass auch 4 Haltebuchten ausreichen. „Wir sind sehr glücklich, dass es so doch möglich sein wird, einen reibungslosen Busverkehr am Bahnhof sicher zu stellen, und trotzdem den Baumbestand zu erhalten,“ freut sich Kristina Fröhlich. „Deswegen haben wir für die nächste Stadtverordnetenversammlung einen Antrag eingebracht, der auffordert, den früheren Beschluss der Stadtverordneten entsprechend zu ändern.“

„Im Rahmen einer Interessensabwägung werden weitere Fraktionen bestimmt unserem Antrag folgen, denn die Mobilität der Zukunft wird nicht nur aus Bussen bestehen. An den Boom von E-Bikes hätten die Wenigsten vor zehn Jahren gedacht.“, ist sich Holger Grupe, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion, sicher, „im Rahmen des Klimaschutzes ist die Abholzung gesunder Bäume zu vermeiden. Hinzu kommt ein erhebliches Einsparungspotential, das im Hinblick auf gestiegene Baukosten und die lange Projektliste der Stadt extrem wichtig für uns ist.“