Fröhlich: Was kann die Politik von deutscher Designgeschichte lernen?

23.09.2020

Aus der ganzen Welt kommen Studenten mit ihren Professoren, Liebhaber und Kenner nach Kronberg, um die Wiege des modernen Gebrauchsdesigns zu besuchen. Das Ziel ihrer „Pilgerreise“, das selbst auf Must-See Listen vieler asiatischer Besucher steht, ist die Braun Sammlung im Westerbach-Center. Da diese Attraktion von vielen Kronbergern noch nicht besucht wurde, lud Kristina Fröhlich, Kandidatin bei der Bürgermeisterwahl, zu einer geführten Besichtigung ein, die trotz schönstem Spätsommerwetter zahlreiche Design-Interessierte anlockte.

Die Firma Braun entwickelte eine Designsprache und -kultur, die der Inbegriff modernen Industriedesigns wurde. Selbst Jonathan Ive, bis 2019 Apple-Chefdesigner, hat sich bei seinen Designs von Braun inspirieren lassen: besonders deutlich wird das z.B. beim ersten iPod oder selbst bei der Taschenrechner App auf den iPhones.

Begrüßt wurden die Gäste durch Kristina Fröhlich, die Dieter Rams 10 Thesen für gutes Design und seine grundsätzliche Philosophie über gutes Produktdesign mit den Anforderungen an Politik verknüpfte.

Gutes Design ist innovativ, ästhetisch, verständlich, ehrlich, unaufdringlich, langlebig, konsequent bis ins letzte Detail, umweltfreundlich und so wenig Design wie möglich. Fast alle dieser Grundsätze für die „selbsterklärenden Schlichtheit des Designs“ sind auch auf Politik anwendbar. „Vielleicht bringe ich eine Kopie der 10 Thesen mal für alle mit in die Stadtverordnetenversammlung“, schmunzelt Fröhlich.