Bei allem Wahlkampf müssen wir uns auch noch in die Augen sehen können

Heftig kritisierte die CDU im letzten Kronberger Boten die Zahl von insgesamt 320 geplanten Wohnungen in Kronberg und wirft der FDP „maßlose Vorschläge zur Bebauung“ vor. Hier wird es so dargestellt, als würde die FDP 320 Wohnungen für die beiden Baugebiete Altkönigblick und Bahnhof planen.

Bei dieser Zahl bezog sich Kristina Fröhlich allerdings auf einen Bericht des Fachbereiches 3 der Stadtverwaltung. Diese Zahl ist Grundlage für die Ermittlung des zukünftigen Bedarfs an Kita Plätzen und umfasst alle bekannten Wohnbau-Planungen in Kronberg (inklusive z.B. „Am Henker“, Schillergärten, Bleichstraße, etc.).

„Als gut informierter Partei ist der CDU das alles natürlich bekannt, aber der (Wahlkampf-) Zweck heiligt leider oft die Mittel“, schüttelt der FDP-Fraktionsvorsitzende Walther Kiep den Kopf.

Die erste große Herausforderung für die neu gewählten Stadtverordneten wird die Erstellung der Bebauungspläne für das Baufeld V am Bahnhof und Altkönigblick sein. Über alle Parteien inclusive CDU hinweg bestand Einigkeit, hier in großem Umfang „bezahlbares Wohnen“ zu realisieren, d.h. einer möglichst großen Zahl von Bürgern Wohnungen zu einer Kaltmiete von unter 10 Euro zu ermöglichen. Das ist nur möglich, weil die Stadt Eigentümer dieser Flächen ist. Diese einmalige Möglichkeit muss im Interesse dieser Wohnungssuchenden genutzt werden, d.h. es werden dort auch drei- und viergeschossige Gebäude entstehen müssen. Wie man das mit der Umgebung verträglich abgestimmt umsetzen will, werden die verschiedenen Entwürfe der Architekten zeigen. „Dies muss man den Anwohnern auch ehrlich sagen“, fordert Kristina Fröhlich

„Die Versiegelung von Böden lässt sich mit mehrgeschossigen Bauten minimieren und erlaubt in deren Umfang grüne Freiflächen für Freizeit, Kinder und unsere Umwelt“, so Holger Grupe umweltpolitischer Sprecher der FDP Fraktion.

.Im Übrigen war es die CDU, die sich für die maximale Verdichtung in den „Schillergärten“ eingesetzt hatte.

Und wieder ist es die CDU-Fraktion, die beim Bebauungsplan Bleichstr./Bahnhofstr. eine höhere Verdichtung fordert als der Magistrat es vorgeschlagen hat.

Schließlich war es neben  SPD und UBG die CDU, die am „Grünen Weg“ die Möglichkeit der Bebauung erhalten will. KfB, Die Grünen und die FDP unterlagen mit ihrer Forderung, den Flächennutzungsplan dahingehend zu ändern, dass die Bebauung auf absehbare Zeit nicht möglich ist.

Es ist die CDU, die den Kronberger Hang mit Gewerbebauten zubauen will. Flächen, die schon aufgrund des Preises für die Handwerker gar nicht in Frage kommen und dem Stadtbild Kronbergs abträglich sind. „Bei allem Wahlkampf müssen wir uns auch morgen noch in die Augen sehen können, um gemeinsam Kronberg weiter zu entwickeln“, erinnert Kristina Fröhlich, Spitzen-Kandidatin der FDP und bittet darum, bei Fakten zu bleiben statt Nebelkerzen zu werfen.